Gewinner 2012

"Europe on the ground" gewinnt den Europäischen Jugendkarlspreis 2012

"Europe on the ground" gewinnt den Europäischen Jugendkarlspreis 2012

 

"Europe on the ground" ("Europa vor Ort"), ein griechisches Medienprojekt für junge Europäer hat den ersten Preis beim Wettbewerb um den Europäischen Jugendkarlspreis 2012 am 15. Mai in Aachen gewonnen. Der zweite Preis ging an "Europe Meets School" (Europa Macht Schule), ein tschechisches Projekt von Erasmusstudenten. Der dritte Preis wurde dem ungarischen "Cycle Me Home" Projekt, einem Road-Movie, zuerkannt. Der Jugendkarlspreis wird jährlich für Projekte vergeben, die ein gemeinsames Bewusstsein europäischer Identität und Integration unter jungen Menschen fördern. Der erste Preis wurde von Parlamentspräsident Martin Schulz, der zweite vom ehemaligen Präsidenten des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering, und der dritte vom Oberbürgermeister der Stadt Aachen, Marcel Philipp, überreicht.

Griechenland - Europe on the ground

Parlamentspräsident Martin Schulz erklärte zum Gewinnerprojekt: "Persönlich gefällt mir an dem Projekt Europe on the ground, dass es kulturelle Vielfalt in Europa erfahrbar macht, Mehrsprachigkeit fördert und zur Herausbildung einer europäischen Öffentlichkeit beiträgt. Wir brauchen mehr europäische Debatten über europäische Themen, wenn wir die europäische Demokratie stärken wollen. ... Es kristallisiert sich immer deutlicher ein Bewusstsein dafür heraus, wie sehr wir von einander abhängen, wie sehr wir mit einander verwoben sind. ... Der griechische Gewinner des Jugendkarlspreises trägt dazu bei, mehr europäische Öffentlichkeit zu schaffen ".

"Europe on the ground" ist ein innovatives Jugendmedienprojekt. Jedes Jahr werden multikulturelle Teams von über 50 jungen Journalisten und Amateurphotographen in 10 europäische Hauptstädte entsandt. Die jungen Leute haben dann vier Tage Zeit, Artikel und Fotoserien über Themen im Zusammenhang mit der europäischen Kultur und Gesellschaft zu verfassen. Alle Beiträge werden von Journalisten bearbeitet und in sechs Sprachen im europäischen Onlinemagazin www.cafebabel.com veröffentlicht.

Tchechische Republik - Europe Meets School

Der zweite Preis wurde an das Programm "Europa macht Schule, Prag" verliehen. Das Programm, das seit 2008/9 existiert, ermöglicht es Erasmusstudenten, in tschechischen Schulen Kinder zu treffen und mehr über das tschechische Schul- und Lehrsystem zu lernen. Gleichzeitig bereiten die Studenten ein kurzzeitiges Lehrprojekt vor, in dem sie ihr Heimatland vorstellen.

In seiner Preisrede auf den zweiten Preisträger erklärte Hans-Gert Pöttering: "Als ehemaliger Präsident des Europäischen Parlaments, das über 500 Millionen Menschen zwischen Belfast und Nikosia, zwischen Tallin und Lissabon vertritt, begeistert mich nichts mehr als das Engagement der jüngeren Generation für ein vielfältiges und kulturreiches Europa, welches den Respekt gegenüber dem Anderen hegt und somit den europäischen Integrationsprozess vorantreibt und festigt."

Ungarn - Cycle Me Home

Das "Cycle me Home Projekt" erhielt den dritten Preis. Das Projekt begann 2011 mit der Fahrt einiger Filmstudenten mit dem Fahrrad von Madrid nach Budapest, welche in einem Dokumentarfilm festgehalten wurde. Die Organisatoren wollen eine interaktive Homepage schaffen, über die alle Interessierten in das Projekt einbezogen werden können. Sie hoffen, dass das Projekt mehr als ein Road-Movie wird und sich in eine Jugendbewegung verwandelt.

In seiner Laudatio auf den dritten Preisträger sagte der Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp, dass dem Projekt der Gedanke der Völkerverständigung zugrunde liege und dass es "die wichtige Botschaft eines ebenso schönen wie unkonventionellen Projekts ist, die Menschen einander näher bringen".

Er erklärte: "Für eine gute Zukunft unseres Kontinenten ist es außerordentlich wichtig, junge Menschen aus unterschiedlichen Mitgliedstaaten der Europäischen Union zusammen zu führen, Barrieren abzubauen, Schranken zu überwinden und über das Zusammenwirken an gemeinsamen Projekten europäisches Bewusstsein zu fördern".

Preis

Die drei Gewinnerprojekte werden mit 5.000, 3.000 beziehungsweise 2.000 Euro prämiert. Die Gewinner werden zudem zu einem Besuch in das Europäische Parlament nach Brüssel eingeladen. Vertreter der besten Projekte aus allen dieses Jahr teilnehmenden 26 Mitgliedstaaten waren am 15. Mai 2012 nach Aachen zur feierlichen Preisverleihung eingeladen.

Der Jugendkarlspreis wird von der Stiftung Internationaler Karlspreis zu Aachen und dem Europäischen Parlament gemeinsam getragen und in der RWTH Aachen abgehalten.

EP-Präsident Martin Schulz, der Vorsitzende der Stiftung Internationaler Karlspreis Michael Jansen sowie Ernst Schmachtenberg, Rektor der RWTH Aachen begrüßten zu Beginn der Veranstaltung die Teilnehmer.