Karlspreis-Europa-Forum 2013

Karlspreis-Europa-Forum 2013

„Europa – quo vadis?“

Finanzminister Schäuble fordert mutige Schritte hin zu einer deutlich vertieften EU-Integration

Am Vortag der Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen an die litauische Staatspräsidentin Dr. Dalia Grybauskaite fand am 8. Mai 2013 das Karlspreis-Europa-Forum statt. Rund 90 europäische Spitzenvertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien treffen sich jährlich zu diesem Gedankenaustausch.

Nach der Begrüßung durch den Oberbürgermeister der Stadt Aachen, Marcel Philipp, trugen Pat Cox, vormaliger Präsident des Europäischen Parlaments und Karlspreisträger 2004, der französische Botschafter in Berlin Maurice Gourdault-Montagne, Elmar Brok, Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten des Europäischen Parlaments, und der britische Konservative Ashley Fox MdEP ihre Vorstellungen zum Thema „Zukunftsprojekt Europa – welche Vision haben wir für die EU von morgen?“ vor.

Im Anschluss diskutierten unter der Moderation von Udo van Kampen, Leiter des ZDF-Studios in Brüssel, hochrangige Vertreter aus Industrie und Bankwesen zum Thema „Europa im globalen Wettbewerb – welche Wachstumspotenziale hat die EU?“. Yves Mersch, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank, Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, und Tilman Todenhöfer, Geschäftsführender Gesellschafter der Robert Bosch Industrietreuhand KG, waren prominente Teilnehmer der Gesprächsrunde.

Abschluss des Karlspreis-Europa-Forums und Auftakt der Verleihungsfeierlichkeiten war das traditionelle Dinner zu Ehren der Preisträgerin, bei dem Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble die Tischrede hielt. In seiner Anspreche forderte der Karlspreisträger des Jahres 2012 mutige Schritte hin zu einer deutlich vertieften EU-Integration. Europa brauche eine neue Verteilung der staatlichen Zuständigkeiten zwischen den Nationalstaaten und der europäischen Ebene. Die Abgabe weiterer Elemente nationaler Souveränität an die EU und die damit einhergehende Stärkung der Brüsseler Institutionen bleibe auf der politischen Agenda. Gesetzgebungskompetenz und Vollzugskompetenz müssten Hand in Hand gehen. Das gehe aber nur schrittweise und mit Unterstützung durch die Bevölkerung.