Vereinigtes Königreich: Talita Kum Projekt

Vereinigtes Königreich: Talita Kum Projekt

Das Talita-Kum-Projekt – Von Schottland nach Rumänien Das Talita-Kum-Projekt ist ein ehrgeiziges Projekt, das von einem langjährigen EU-Mitglied, dem Vereinigten Königreich, zugunsten eines der Länder betrieben wird, das erst kürzlich der Europäischen Union beigetreten ist: Rumänien. Im Rahmen des Projekts werden sieben Schulkinder aus höheren Klassen (und ein erwachsener Freiwilliger) von der Millburn Academy in Inverness auf freiwilliger Grundlage in die Region Jimbolia gebracht. Der freiwillige Einsatz gestaltet sich so, dass eine Reihe von Kindern aus den ärmsten Familien in Jimbolia für die Teilnahme an zweiwöchigen „Sommerferien“ in einem Lager ausgewählt werden. Während ihres Aufenthalts werden sie von den sieben Freiwilligen begleitet und betreut. Das Projekt wird von der örtlichen Wohltätigkeitsorganisation Blythswood Care durchgeführt, die sich einen langjährigen Ruf wegen ihrer positiven Wohlfahrtsarbeit und Wohltätigkeitsprojekte in aller Welt erworben hat. Das Talita-Kum-Projekt läuft seit sechs Jahren (es wird jedes Jahr durchgeführt) und war in jedem Jahr ein großer Erfolg. Das Projekt wird mit Unterstützung rumänischer Bürger und von Organisationen in Rumänien durchgeführt. Diese Partnerschaft gewährleistet eine ausgezeichnete Kommunikation während der gesamten Reise und ist nur eine Art von mehreren, wie Talita Kum die Integration der beiden Nationen fördert. Die Zeit im Lager stellt für die Kinder eine seltene Gelegenheit dar, den schwierigen Verhältnissen zu entkommen, in denen sie zu Hause leben. Der Schwerpunkt liegt auf der Unterhaltung, der Bildung und der Versorgung der Kinder. Während ihres Aufenthalts im Lager werden den Kindern verschiedene Spiele geboten, sie werden mit verschiedenen kunstgewerblichen Tätigkeiten vertraut gemacht, sie machen Turnübungen an der frischen Luft – alles gesunde und spannende Betätigungen, zu denen sie zu Hause häufig keine Möglichkeit haben. Die ungünstigen Verhältnisse in Jimbolia bedeuten für die Kinder oft, dass sie nicht ihr volles Potenzial erreichen, doch im Rahmen des Talita-Kum-Projekts wird einiges unternommen, um ihnen eine faire Chance im Leben zu geben. Die Bildungsarbeit ist ein wesentlicher Grundsatz des Projekts, alle teilnehmenden Kinder erhalten Förderung und Hilfe bei ihren schulischen Aufgaben in dem Bemühen, sie dahin zu bringen, dass sie einen realistischen Weg aus der Armut finden, und ihnen diesen anzubieten. Bei Talita Kum werden ganz bestimmt keine beliebigen Infobroschüren verteilt, vielmehr wird den Menschen von Jimbolia konkrete Hilfe geleistet. Um den Transport, die Unterbringungen, die Aktivitäten der Kinder und die sonstigen Ausgaben zu finanzieren, muss die Gruppe 5000 GBP aufbringen. Alle früheren Gruppen haben diese beängstigend hohe Summe durch Spenden lokaler Geschäftsleute, einmalige Veranstaltungen und Zuschüsse von karitativen Projekten zusammenbekommen – ganz ähnlich wie beim Karlspreisprojekt! Um das Geld aufzubringen, haben wir eine Reihe von Veranstaltungen durchgeführt, weitere sind geplant. Alle diese Veranstaltungen sind für die jungen Leute in Inverness gedacht und sollen ihrer Unterhaltung dienen. Im Rahmen der Veranstaltungen wird auch Wissenswertes über Rumänien und die rumänische Kultur vermittelt. Die Reise fördert das Verständnis zwischen Schottland und Rumänien; alle Teilnehmer in Schottland erhalten Informationen über Rumänien und die Lebensweise des Landes. Diese Informationen sind immer in eine Unterhaltungsveranstaltung eingebettet, um echtes Interesse an der EU und Rumänien zu fördern. Die sieben Freiwilligen stellen lebendige Beispiele für die schottische Kultur dar und zeigen den Kindern von Jimbolia eine völlig andere Kultur und Lebensart als die, die ihnen vertraut sind. Dies ist aber ein gegenseitiger Prozess; das Eintauchen in die rumänische Kultur während des zweiwöchigen Aufenthalts dürfte sicherlich eine erhellende Erfahrung sein und uns einen Einblick in eine Lebensweise geben, der wir vorher nicht begegnet sind. Beide Seiten erhalten dadurch eine einmalige und positive Gelegenheit, die Lebensweise des jeweils anderen zu verstehen. Die beiden zusammen verbrachten Wochen stellen ein einprägsames Beispiel für die Ähnlichkeiten dar, die uns allen gemeinsam sind, und dafür, dass diese gemeinsamen Interessen Sprachbarrieren, Staatsangehörigkeit und Rasse überbrücken können. Die Zeit wird Schottland und Rumänien eins werden lassen, und dabei wird es viel Spaß geben! Alle früheren Gruppen haben eine echte Verbundenheit mit den Menschen empfunden, die sie kennengelernt hatten, und interessanterweise haben alle Teilnehmer aus den letzten sechs Jahren fast ausnahmslos den Wunsch geäußert, noch einmal nach Rumänien zu fahren. Dies ist ein Beispiel für den positiven Einfluss des Talita-Kum-Projekts und dafür, wie es verschiedene Nationalitäten in der EU in Harmonie zusammenbringen kann. Nach der Rückkehr vom Projekt ist die Arbeit der sieben Freiwilligen aber längst noch nicht vorbei! Die Freiwilligen halten Vorträge und zeigen Präsentationen in Inverness, um Talita Kum bekannt zu machen und den Einheimischen eine Vorstellung vom Leben in Rumänien zu vermitteln. Durch diese Vorträge erwerben die Freiwilligen wesentliche Fähigkeiten für den Umgang mit Menschen, gleichzeitig tragen sie dazu bei – und das ist das Wichtigste -, die Gemeinschaft der Europäer näher zusammenzuführen. Bei der letzten Zählung hatte das Team Rumänien 2008 über fünfzig Vorträge in ganz Inverness veranstaltet! Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass die Teilnehmer am Talita-Kum-Projekt als Vorbild und als Anregung für junge Leute in allen Teilen Europas wirken. Der Erfolg des Projekts ruft in Inverness sicherlich großes Interesse hervor und dient als Veranschaulichung für die große Wirkung, die eine unternehmungslustige Gruppe junger Europäer haben kann. Wenn das Talita-Kum-Projekt Geld aus dem Karlspreis-Wettbewerb erhielte, würde dies die Bande zwischen Schottland und Rumänien stärken und sie beständiger machen. Die Fahrt fördert auch die Verständigung zwischen den beiden Ländern und ist eine einmalige Erfahrung für die häufig benachteiligten Kinder von Jimbolia. Alle früheren Reisen waren ein glänzender Erfolg, und dadurch ist bisher ein hervorragendes Verhältnis entstanden. Käme die Talita- Kum-Fahrt zum Zuge, könnte wirklich etwas bewegt und die Fortführung eines derart wertvollen Vorhabens ermöglicht werden. Unsere Teilnahme an der Fahrt ist vollkommen freiwillig und verlangt von uns, dass wir auf zwei Wochen unserer Schulferien verzichten – ganz bestimmt sorgen die Erfahrungen und das, was wir bewirken, dafür, dass sich diese Zeit lohnt! Danke sagt das Team Rumänien 2009 – Lewis Ross (der Verfasser), Phi Macdonald, Mhairi McGowan, Kayleigh Berg, Daniel McWilliams, Fraser Kane und Sarah-Jane Savage.




(Der vorstehende Text gibt die von den Projektträgern selbst erstellte Zusammenfassung ihres Wettbewerbsbeitrags zum Europäischen Jugendkarlspreis 2009 wieder.)