Rede von Premierminister Donald Tusk (Deutsch)

Rede von Premierminister Donald Tusk (Deutsch)

 

Ich stehe heute vor Ihnen, weil Sie der Meinung sind, meine Biografie diene der „Freiheit und der Demokratie“. Sie sehen in meiner Person einen „überzeugten und überzeugenden Europäer“. Und Sie sind der Meinung – was für mich wohl das Wichtigste ist –, dass ich für „Solidarität und ein weltoffenes Polen stehe, das fest in der europäischen Völkerfamilie verankert ist“.


Wenn ich diese Worte lese und auf die Liste der Träger des Karlspreises schaue, zu der Sie meinen Namen beigefügt haben, dann empfinde ich Stolz. Dieser Stolz – und ich spreche hierbei nicht von meiner persönlichen Genugtuung – entspringt der Tatsache, dass Sie hier in Aachen, einer der symbolischen Hauptstädte Europas, ein weiteres Mal erkannt haben, dass unsere kollektive Erfahrung Europa den Europäern näher bringt.

Ich bin 1957 zur Welt gekommen, knapp einen Monat, nachdem in Rom jene Verträge unterzeichnet wurden, die die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft begründet und damit das Fundament für die europäische Integration geschaffen haben. Ich kann also sagen, ich bin so alt wie die Europäische Union.

Ich bin in Danzig zur Welt gekommen, einer Stadt, deren Vergangenheit, insbesondere des letzten Jahrhunderts, eine Lektion in Geschichte ist. Hier spielten sich all die wichtigen Dramen ab, die die Menschheit im 20. Jahrhundert erlebt hatte. Eben dieses Danzig des 20. Jahrhunderts ist mein „vertrautes Europa“.

Vom Dachboden des Hauses, in dem ich wohnte, konnte man die Arbeit der Kräne der Schiffswerft beobachten, den schönen alten Bahnhof sehen, und weiter weg die Türme der Marienkirche und des Rathauses. In der unmittelbaren Nachbarschaft des Hauses befanden sich sieben Friedhöfe, zu denen Wege führten, die durch alte Hecken begrenzt waren, Zeugnisse der Gartenphantasien und des Elans der alten Danziger. Auf den Gräbern und Grabsteinen konnte man nur mit Mühe die Namen und Epitaphien lesen; hauptsächlich deutsche, aber auch polnische, russische und sogar solche mit orientalischen Halbmonden. Einer der Friedhöfe, der gepflegt und bewacht wurde, bestand aus Hunderten von Gräbern ohne Kreuze und Namen – lediglich mit Sternen und Nummer versehen. Dort sind Soldaten der Roten Armee begraben worden, Gefallene des Kampfes um Danzig 1945.

In den Jahren meiner Kindheit waren in der Stadt die Spuren des Krieges noch frisch: Ruinen, Bombentrichter, Einschusslöcher in den Fassaden der Häuser. Viele Straßenzüge wurden wiederaufgebaut oder neu errichtet, was auch eine Konsequenz der nicht weit zurückliegenden Katastrophe war. Ständig stießen wir auf Spuren einer anderen Epoche: Münzen mit einem Fisch oder Segelschiff, Küchengeschirr mit der deutschen Aufschrift „Salz“, Knöpfe von Uniformen nicht mehr existierender Armeen. In Wirklichkeit trennte uns von der Epoche, aus der diese Gegenstände stammten, eine Ewigkeit.

Damals, als ich zur Schule ging oder zum Lebensmittelladen, entlang von Ruinen, entlang alter Familien- und Stadthäuser, wusste ich sicherlich noch nicht, dass dieser mein Ort auf der Erde durchtränkt ist von alter Geschichte, die uns zu Bürgern einer alten Tradition machte und nicht nur zu Bewohnern einer von vielen Städten. Erst später sollte ich erfahren, bis zu welchen europäischen Phänomenen diese Tradition zurückreicht.

Ich begann dies zu verstehen, als ich beim französischen Historiker Fernand Braudel las, dass im 16. und 17. Jahrhundert „diese zwischen der weiten Welt und der Weitläufigkeit Polens gelegene Stadt, wenn nicht das einzige, so doch das bedeutendste Tor für beide Richtungen des Handels war, für die Ein- und Ausfuhr“.

Ich begann dies zu verstehen, als der britische Historiker Norman Davies Danzig als eine „enorme Anhäufung von Arbeit, Wohlstand und Kultur“ charakterisierte, was „ein damals in Italien und den Niederlanden bekanntes Phänomen gewesen ist, aber in Polen absolut nicht anzutreffen war“.

Ähnlich erging es mir nach der Lektüre der Erinnerungen von Johanna Schopenhauer, der Mutter des Philosophen. Beide kamen in Danzig zur Welt. Es fiel mir schwer, dieses Buch emotionslos zu lesen, da es voller Sympathie für Polen und voller Gefühle der Verbundenheit mit Polen ist. In Johanna Schopenhauers Erinnerungen ist Danzig „ein Bestandteil des Westens, der mit Polen durch reale Interessen verbunden ist und gleichzeitig ist es auch ein Auge des Westens, das aus der Nähe seit Jahrhunderten auf Polen schaut“. (Kazimierz Brandys)

Entlang der Spuren dieser alten und langen Tradition habe ich mich unbewusst bewegt, als ich im Park von Oliva spazieren ging, zu dem mich nicht selten meine Mutter geführt hat, eine Parkanlage, die damals nach Adam Mickiewicz, einem großen Dichter der polnischen Romantik, benannt war. Ich spazierte entlang der Spuren und auf den Überresten der mittelalterlichen Zivilisation der Zisterzienser, einer Zivilisation, deren Ausdehnung – so die Ansicht von Historikern – mit den Grenzen Europas übereinstimmt.

Oft habe ich überlegt, wie es dazu kommen konnte, dass es dem Nationalsozialismus und Kommunismus nicht gelungen ist, uns das Erbe Europas zu entreißen. Man könnte meinen, dass wir auf wenig zurückgreifen konnten, um uns zu verteidigen: zerstörte Friedhöfe, den Schatten einer großen gotischen Kirche, das Läuten der Glocken des Rathausturmes … Wir besaßen noch etwas, was jemand sehr schön als „bescheidene Würde der Bräuche“ bezeichnet hat. In meinem Fall waren es die sonntäglichen Ausflüge mit meinen Eltern zur Konditorei, die wir unternahmen, um uns von dem grauen Alltag und seiner Armut abzugrenzen. In meiner Familie war es auch das gemeinsame Musizieren an Feiertagen, was auch – so erfuhr ich später – Brauch war in Triest, München oder Utrecht (und möglicherweise bis heute dort fortlebt).

Ein solches Europa lebte in uns fort, oder zumindest lebte in uns die Treue zum Traum von Europa weiter. Der spanische Philosoph José Ortega y Gasset hat möglicherweise recht, wenn er schreibt, dass die Einzigartigkeit Europas in dem Bewusstsein für Historizität besteht, wegen dem Europa eine eigene organische Kontinuität und Identität besitzt. Weil es eine Gemeinschaft der Kooperation und der Konflikte, des Austauschs und der Sitten, und weil es kein Konstrukt von Ideologen ist, kann Europa eben den Ideologien widerstehen, sogar denjenigen – die, wie der Nationalsozialismus und Kommunismus – aus dem europäischen Geist entstanden sind, aber diesen letztendlich nicht verderben konnten.

Dennoch mussten solche Ideologien ihre Spuren in der europäischen Identität hinterlassen. Dies gilt möglicherweise besonders für jene Landstriche des Kontinents, die aus verschiedenen historischen und geografischen Gründen den Charakter von Grenzländern haben. Zweifelsohne hat der Kommunismus hier die spezifische Art widersprüchlicher Gefühle verstärkt: Wir fühlen uns in Europa als Einheimische und zugleich auch als Fremde, um hier den polnischen Literaturnobelpreisträger Czes?aw Mi?osz zu zitieren.

Aber vielleicht ist es so, dass Europa solche Europäer braucht, für die es sowohl Heimat als auch Ausland ist, etwas Eigenes und etwas Fremdes. Vielleicht entsteht aus solchen Beziehungen und Spannungen eine bessere und menschlichere Gemeinschaft.

All dies bildet in gewissem Maße die Grundlage für den Ausbruch der August-Ereignisse 1980 in Danzig. Das Epos der SolidarnoÅ›? ist nicht nur Teil meiner Biografie. Die Ereignisse, über die ich sprechen werde, sind Bestandteil der kollektiven Biografie einer Generation, die diese große Volksbewegung mitbegründet hat, eine Bewegung, die den Niedergang des Kommunismus auslöste. Heute wissen wir auch, dass dies auch der erste Schritt auf dem Weg Polens nach Europa und zu unserer Anwesenheit in der Europäischen Union war.

Die Proteste vom August 1980 begannen in Danzig, auf der Lenin-Werft. Die Geschichte legte damals am Ufer der Ostsee an, und meine Stadt bildete den Hintergrund für den großen Streik.

Doch der August 1980 begann in Danzig schon zehn Jahre früher. Dies scheint nur auf den ersten Blick paradox. 1970 formierten sich Arbeiterproteste gegen Preiserhöhungen, vor allem von Lebensmitteln. Ich war damals vierzehn Jahre alt, und somit groß genug, um zu verstehen, was um mich herum geschah. Ich wurde Zeuge von Ereignissen, die mich für mein ganzes Leben prägen sollten: Tausende von Demonstranten, die die patriotische Hymne „Warszawianka“ sangen, das brennende Komitee der kommunistischen Partei, die um sich schlagende und auf die Menschenmenge schießende Miliz, eine Menge, die sich auf Milizionäre stürzte. All dies waren Szenen wie aus den Erzählungen über Revolutionen – gute Arbeiter und böse Machthaber, Gleichheit, Brüderlichkeit, Revolution; das Gefühl großer Angst und gleichzeitig fröhlicher Euphorie. Ich fühlte mich mit diesen Menschen durch eine absolute und uneingeschränkte Solidarität verbunden.

Den Radikalismus lernten wir auf den Straßen kennen, und die Demonstrationen waren, unabhängig von ihren tragischen Folgen, für uns Jugendliche eine heilige Zeit. Diese mystische Erfahrung machte uns reicher, denn wir erkannten, dass etwas sehr Wichtiges existierte: die öffentliche Sphäre, in der sich Faszinierendes ereignen konnte. In diesen Tagen hatte niemand Zweifel, wer recht hat. Die Fähigkeit, das Gute und das Böse in der öffentlichen Sphäre zu erkennen, war eine der wichtigsten Erfahrungen des Dezembers 1970.

So etwas vergisst man nicht. Wer den Dezember 1970 in Danzig im jungen Alter erlebt hat, wer die Panzer auf den Straßen und die Flut der Lügen in den Zeitungen gesehen hat, der ist politisch schneller reif geworden, als Altersgenossen ohne solche Erfahrungen. Ich kann mich noch gut an eine auf der Mauer gekritzelte Aufschrift erinnern, deren Sinn ich erst später verstehen sollte: KatyÅ„! Dieses Schlagwort war das Werk des 17 Jahre alten Aram Rybicki, eines späteren Aktivisten der demokratischen Opposition. Im freien Polen war er dann Sejm-Abgeordneter und mein Freund. Vor einem Monat ist er bei der Katastrophe von Smolensk tragisch ums Leben gekommen.

Doch die Erfahrungen jener Zeit hatten auch eine andere pädagogische Dimension. Wir lernten, dass der Widerstand auf den Straßen, selbst der heftigste, zur Niederlage verurteilt sein kann, und dass Gewalt Gegengewalt hervorruft. Aus diesem Grund waren Verantwortungsbewusstsein, Organisation und eine starke Führung Bestandsteile des Ethos der Danziger Proteste von 1980. Diese Elemente schufen einen mächtigen Rahmen für die Emotionen und gaben unserem Kampf einen tiefen Sinn und eine Siegesperspektive. Wir wurden reifer.

Die August-Ereignisse und die SolidarnoÅ›? wurden mir zur Heimat. Sie markierten den Beginn einer großen Umwälzung und das Ende des Kommunismus. Um es genauer zu sagen: Den ersten Akkord der Veränderungen symbolisiert das Jahr 1980, den zweiten 1989.

Damals war alles sehr einfach. Wir gingen zur SolidarnoÅ›? wie zu einem Volksaufstand. Wir waren überzeugt, dass es sich nach langer Zeit wieder um einen siegreichen Nationalaufstand handelte. Siegreich, weil fähig zur Selbstbeschränkung, also zur Verbindung von Mut und Besonnenheit, was seit Jahrhunderten ein Prinzip des Handelns in meiner Heimatstadt ist.

Innerlich wurden wir im August 1980 unabhängig. Wer vor dem Tor der streikenden Werft stand, wird das Gefühl der Befreiung nicht vergessen, das eine Quelle der Kraft war und das uns zu besseren Menschen als sonst machte. Die Unterdrückten standen auf und erhoben ihre Häupter, um ihre eignen Rechte einzufordern. Das war ein Triumph der in uns (in unserem Geist und Körper) verborgenen Bürger über die Untertanen des kommunistischen Staates. Die Sprache erlangte wieder ihren Stolz und hörte auf, verdächtig zu ein. Klare Sätze besiegten die Lüge. Wir wurden Zeugen einer unerwarteten und bislang unbekannten ethischen Revolution. Niemand hatte Zweifel, dass in Danzig das eintrat, was Johannes Paul II während seiner ersten Pilgerreise 1979 in Polen vorausgesagt hatte. Ja, in Danzig erneuerte sich das Antlitz meines Landes.

Und so begann ein Jahrzehnt, dessen Ende 1989 den Ländern Mitteleuropas die Freiheit und Deutschland die Wiedervereinigung brachte.

Mit ihrer Schwungkraft löste die SolidarnoÅ›? einen enormen Prozess der politischen Reifung der Gesellschaft aus. Die SolidarnoÅ›? erwies sich als eine friedliche, freiheitliche und antitotalitäre politische Revolution, von der ich zuvor nur träumen oder lesen konnte. Jetzt erfüllten sich vor unseren Augen Hannah Arendts Worte vom öffentlichen Glück, das frühere Generationen entdeckt hatten. Im August 1980 hatten auch wir es erfahren. Das öffentliche Glück wurde damals zu einer Erfahrung für Millionen von Polen. Die Quelle dieses Glücks war das in seiner Kraft ungewöhnliche Gefühl der Teilhabe an etwas sehr Wichtigem, Großem, das nahe war am Wunder, vergleichbar mit dem Wunder eines Obstbaums voller reifer Früchte im Winter.

Mit dem Band der SolidarnoÅ›? vereint, haben wir neue Wächter unserer Zukunft, mit Lech Wa?Ä™sa an vorderster Stelle, ausgewählt. Wir sagten damals: Alle für einen, einer für alle, wir sprachen ständig von der Einheit in der Vielfalt und wussten nicht, dass dies der Leitspruch der Europäischen Union ist.

Wie die SolidarnoÅ›? zur Heimat wurde, so wurde Danzig im August 1980 zu einer Agora. Jemand, der wie ich vom antiken Griechenland fasziniert ist, konnte mehrere Analogien erkennen. Ich weiß nicht, ob die Streikenden Erinnerungen an die Athener Bürger der Zeiten von Perikles weckten, aber sie waren, ähnlich wie die Athener, um das Gemeinwohl und die Zukunft der Polis besorgt.

Die Agora entstand in den Hallen der Hüttenwerke und in den Straßenbahndepots, in den Betrieben und Universitäten, überall dort, wo sich Menschen trafen, um dem Wort „Demokratie“ seinen elementaren Sinn zurückzugeben. Nebenbei lernte man die Regeln der Demokratie, und ohne Mühe wurde die Tradition der „Herrschaft des Volkes durch das Volk und für das Volk“ erneuert. Diese Ideale ließ man sich, trotz Kriegsrechts, Verhaftungen und Repressionen, nicht wegnehmen. Wir entzogen der alten Ordnung ihre Rechtmäßigkeit.

Mit der SolidarnoÅ›? sind wir zum Europa der freien und demokratischen Nationen zurückgekehrt. Die SolidarnoÅ›? wurde gleichzeitig zu einer neuen europäischen Erfahrung. 1989 vollzog sich die erste symbolische Vereinigung unseres Kontinents, denn damals fiel der „Eiserne Vorhang“. Die zweite, tatsächliche Vereinigung vollzog sich fünfzehn Jahre später: 2004.

Unsere Generation hatte Glück. Wir leben in besonderen Zeiten. Wir konnten unsere moralischen Vorstellungen und großen politischen Träume verwirklichen. Wir haben es geschafft. Wir konnten auch das erreichen, was ältere Generationen erstrebt hatten. Man könnte sagen, das alles geschah so schnell und war zugleich irgendwie so normal …

Wir befinden uns heute in dem Europa eines großen gesellschaftlichen und politischen Experiments. Mutig und mit Bedacht versuchen wir, eine gewisse Einheit – deren Konturen wir noch nicht kennen – über der Vielfalt der Staaten, Nationen, Sprachen und Religionen zu schaffen. Wir sind uns bewusst, dass unsere Europa-Idee aus den ewigen Träumen von der Gemeinschaft freier Nationen und der Brüderlichkeit freier Menschen erwächst.

Meine Worte richte ich an alle, die behaupten, für Europa breche die Zeit der Dämmerung an – um eine berühmte Metapher von José Ortega y Gasset zu verwenden. Nicht wenige sind der Ansicht, dass alles infrage gestellt werden kann, und dass die Zeit der Dämmerung, von der ich sprach, die unaufhaltsame Dunkelheit ankündigt. Ich bin anderer Meinung. Ich denke, wir sind Zeugen einer Entwicklung, die keine Agonie verkündet Es ist übrigens schwer, ein Beispiel für irgendeine Form des kollektiven Zusammenlebens zu finden, die nach einem Anfall von Selbstzweifel – um den spanischen Philosophen erneut zu zitieren – gestorben ist. Jedoch kommt es vor, dass kollektive Lebensformen Opfer ihrer Sklerose werden, vor allem dann, wenn sie die Werte und Regeln vergaßen, die an ihrem Ursprung lagen. Meiner Meinung nach kündigt die – von mir zitierte – „Zeit der Dämmerung“ die Stunde der Morgendämmerung an. Setzen wir also der Partei der Abenddämmerung die der Morgendämmerung entgegen, deren Wahlspruch Folgendes beinhalten sollte: Europa als Norm, Gemeinschaft als Regel, Freiheit und Solidarität als Grundsatz. Das sind unsere Wegweiser. Europa ist nicht dabei zu verblassen. Die gegenwärtige Krise ist eine gute Chance, um das europäische Model zu stärken und weiter zu entwickeln. Nutzen wir also die Gelegenheit, um zu verkünden, dass die Stunde Europas nun geschlagen hat.

Der Begriff „Europa“ ist – so die Ansicht von Dichtern, Historikern und Philosophen – ein Begriff ohne Präzision, schwankend, schwer zu definieren. Aber er löst deutliche Assoziationen aus und beschleunigt unseren Herzschlag.

Erlauben Sie mir, meine Damen und Herrn, dass ich den Internationalen Karlspreis des Jahres 2010, den ich heute als Premierminister Polens empfange, meiner Generation, der SolidarnoÅ›?-Generation, und im Besonderen allen Opfern der Flugzeugkatastrophe von Smolensk widme.